DEUTSCHE KINEMATHEK MUSEUM FÜR FILM UND FERNSEHEN
Über das Projekt

Porträt

Erwin Leiser

von Frederik Lang

„Sie sagen zuerst einmal nein, bevor sie ja sagen. Und das ist gut. Das zeigt, daß die jungen Deutschen heute kritischer und bewußter sind als zu meiner Zeit, und daß das JA, das dann kommt, wirklich ihr eigenes ist.“1 – Erwin Leiser.

„Ausgerechnet dort [an der dffb] aber kam nicht zustande, was eine frühe Krönung des journalistisch-künstlerischen Lebenswerks hätte sein können: die Weitergabe der Methode ins Leben und in die Arbeit anderer. […] Erfahrungen und Erkenntnisse, ausgebreitet in einem großen und nicht nur umfangreichen Œuvre […] – das ist die vielleicht bittere Erfahrung dieses Lebens –, lassen sich nur machen und bestenfalls gewissenhaft und voller Empathie dokumentieren. Sie lassen sich nicht teilen."2 – Peter W. Jansen aus Anlass von Erwin Leisers 70. Geburtstag, 1993.

Berlin, 16. Mai 1923

Erwin Leiser wird am 16. Mai 1923 als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts in Berlin geboren. Er verstirbt am 22. August 1996 in Zürich, seiner Wahlheimat seit 1961. Leisers Vater wird bald nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und deren Boykottaufrufen aus seinem Beruf als Rechtsanwalt und Notar gedrängt, 1937 verstirbt er. Die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 erlebt Erwin Leiser noch in Berlin, im Februar 1939 kann er nach Schweden emigrieren – allerdings getrennt von seiner Mutter, die nach London auswandert.

Es sind diese leidvollen Jahre und Erfahrungen, die Leiser veranlassen, eine pazifistische und humanitäre Grundhaltung zu entwickeln, und die sein filmisches Werk prägen werden, wenngleich er zu einem breiten Themenspektrum gearbeitet hat. Nach dem Studium der Fächer Deutsch, Literaturgeschichte, praktische Philosophie und Psychologie in Lund und Stockholm arbeitet Leiser als Journalist und Redakteur für schwedische Zeitungen sowie als Übersetzer und überträgt unter anderem Bertolt Brecht, Max Frisch, Nelly Sachs und Friedrich Dürrenmatt ins Schwedische.

Mit seinem ersten Dokumentarfilm, dem Kompilationsfilm DEN BLODIGA TIDEN (S 1960, wörtlich übersetzt: Blutige Zeiten, in Deutschland unter dem Titel MEIN KAMPF aufgeführt) über die Vorgeschichte und die Zeit des Nationalsozialismus mit ihren Konsequenzen wird Leiser „schlagartig bekannt“.3 Für viele Zuschauer, vor allem in Deutschland, ist MEIN KAMPF neben Alain Resnais’ NUIT ET BROUILLARD (NACHT UND NEBEL, F 1955) die erste Konfrontation mit Filmbildern der Nazi-Verbrechen und ist, wie der Filmwissenschaftler Tobias Ebbrecht-Hartmann schreibt, „für die Mitglieder der ersten Nachkriegsgeneration und späteren Vertreter der 68er und der neuen Linken [...] ein prägendes Erlebnis“.4

Der Film ist wegweisend in der Sichtbarmachung filmischer Archivmaterialien, die Leiser größtenteils im Staatlichen Filmarchiv der DDR gefunden hatte. Unter den von Leiser verwendeten Materialien befinden sich auch die heute so bekannten Aufnahmen aus dem Warschauer Ghetto, die hier erstmals einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt werden. Der Film ist von einem „Gestus der Aufklärung durchdrungen“.5 Leiser will ein Bewusstsein für die Geschichte und das Geschehene vermitteln. Im bildkritischen Umgang mit dem Material markiert er einen Anfang. Enno Patalas merkt anlässlich der deutschen Erstaufführung in der „Filmkritik“ treffend an: „Die Vorzüge des Films sind ausnahmslos extra-kinematographischer Natur; sie liegen nicht in seiner Gestaltung, sondern in seiner Gesinnung [...]. Der gestalterischen Bemühung, die die Einbeziehung des Ungefilmten bedeuten würde, versagt sich der Film. Die Filmform, die durch die Oberfläche des dokumentarisch Erfassten hindurchgreift, harrt noch der Erfindung.“6 Es sind unter anderem die beiden dffb Studenten des ersten Jahrgangs 1966, Hartmut Bitomsky und Harun Farocki, die in späteren Arbeiten diesen kritischen und analytischen Umgang mit Archivmaterialien und Zeitgeschichte aufgreifen und weiterentwickeln werden und damit ebenso sehr Erben von Erwin Leiser sind, wie sie Patalas Forderung nach einer tiefgreifenderen Befragung der Bilder und des Ungefilmten erfüllen.

In den folgenden Jahren stellt Leiser weitere Dokumentarfilme her, darunter EICHMANN UND DAS DRITTE REICH (CH/DE 1961),7 sowie und WÄHLE DAS LEBEN (CH/S/A 1963) über die Gefahren der nuklearen Kriegsführung. Leisers Filme, ob dokumentarisch, kompilierend oder mit Spielszenen vermischt – eine Unterscheidung in diesen engen Kategorien hatte er zeitlebens abgelehnt – zeichnet eine tiefe Humanität aus. Die Lust am Erzählen, die viele, die ihn persönlich kannten, immer wieder beschreiben, ist auch vielen seiner Filme zu eigen, ebenso wie ein dezidiert aufklärerischer Impetus: Es geht Leiser um die Erkenntnis, dass ein Film über die Vergangenheit auch ein Film über die Zukunft ist, wie er selbst immer wieder betonte.8

Berlin, 1. Januar 1966 – Ein Bauhaus des Films

„Im Januar 1966 saßen [Heinz] Rathsack und ich in zwei leeren Räumen, in denen es nur Schreibtische und Telefone gab“,9 schreibt Erwin Leiser in seinen Memoiren über den Beginn seiner Arbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), die er als künstlerischer Direktor zusammen mit dem Verwaltungsdirektor Heinz Rathsack leiten soll (vgl. den Beitrag über Heinz Rathsack]. Die dffb wird zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land Berlin als Gesellschaftern getragen, Rathsack ist der Kandidat des Bundes, Leiser der Kandidat des Landes Berlin. Er hat seine Stelle sicherlich auch der Freundschaft zu Berlins Regierendem Bürgermeister Willy Brandt zu verdanken, der ihn nach Leisers Aussage beinahe dazu drängte: „Das mußt du machen […] es ist wichtig, daß Leute wie du teilnehmen an dem, was wir in einem neuen Deutschland machen wollen.“10 Leiser hatte Brandt, der ebenfalls vor den Nationalsozialisten nach Schweden emigriert war, in seiner Zeit als Journalist kennengelernt. Leiser galt – wie auch Rathsack – schon seit Jahren als „verheißungsvolle Besetzung“11 für diese Posten. Die leeren Räume der dffb sind nun mit Leben zu füllen, ein „Bauhaus des Films“12 soll errichtet werden, wie es Rathsack in seiner Eröffnungsrede angekündigt. Als hauptamtliche Dozenten werden Ulrich Gregor und Peter Lilienthal eingestellt, es folgt die Aufnahme von 35 Studenten, ausgewählt aus mehreren Hundert Bewerbern.

Kurz vor der Eröffnung äußert Leiser einen Wunsch, der für ihn leider nicht in Erfüllung gehen wird: „In der nächsten Zeit wird man von der Akademie nicht mehr viel hören, denn hier soll, wie Erwin Leiser sagt, unter Ausschluß der Öffentlichkeit gearbeitet werden. ‚Jeder soll aus seinen Fehlern lernen, und in der Öffentlichkeit darf man keine Fehler machen.‘“13

Bei der feierlichen Eröffnung am 17. September 1966 kann Leiser aus gesundheitlichen Gründen allerdings nicht anwesend sein – er hatte im Sommer 1966 einen Herzinfarkt erlitten. Seine Frau Vera Leiser verliest die Rede, in der es unter anderem heißt: „Wichtig ist, daß die Filmschöpfer von morgen, die aus der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin kommen, auch die Sprache ihrer Generation sprechen und imstande sind, ihre Probleme zu gestalten“, und etwas später: „Wir werden keinem Thema ausweichen.“14

Leiser kann nicht ahnen, in welcher Weise seine Studenten bald die Probleme ihrer Zeit gestalten werden. Leisers Abwesenheit wird im Rückblick von einigen Personen als symptomatisch für seine Zeit an der dffb gewertet werden, denn da Leisers Hauptwohnsitz weiterhin in Zürich ist – er also pendelt –, ist er nicht permanent verfügbar. Hinzu kommt eine Schwierigkeit, mit der auch spätere Direktoren wie Reinhard Hauff und Hartmut Bitomsky zu kämpfen haben werden, denn Leiser will weiterhin selbst Filme drehen. Festivalbesuche und Leisers Gesundheitszustand tun ein Übriges. Zudem beschränkt sich Leiser nicht auf die Aufgaben als Direktor, sondern übernimmt im Herbst 1966 eine Regiegruppe, bestehend aus den Studierenden Thomas Mitscherlich, Irena Vrkljan, Harun Farocki, Thomas Hartwig und Frank Grützbach.

Wenig überraschend ist, dass es Anlaufschwierigkeiten gibt; vor allem die technische Ausstattung ist knapp. Die Studenten jedoch warten „auf die Realisationsmöglichkeit angestauter Ideen“.15 In einer Dozentensitzung vom 2. Dezember 1966 wird eine gewisse Unruhe unter den Studenten konstatiert. Leiser fasst in derselben Sitzung sein Verständnis der Ausbildung zusammen: „Wir sind zunächst eine Bildungsstätte bevor wir eine Produktionsstätte sind.“16 In einem sehr nachdrücklich formulierten Brief vom 13. Dezember 1966 an die Studenten ermahnt er diese, ihre Filme fertigzustellen, und stellt klar, dass dies während der nun folgenden Zeit des theoretischen Unterrichts nur in der Freizeit erfolgen dürfe, die Schneideräume geschlossen bleiben.17

Ende 1966, Anfang 1967 erscheinen einige Presseberichte,18 in denen durchaus von den Schwierigkeiten des Anfangs die Rede ist, zugleich jedoch von der herrschenden Aufbruchstimmung: Die Studenten „sind fleißig und einfallsreich. Und das müssen sie sein. Denn nur mit dem Notwendigsten hat man sie versorgt.“19

Für das Frühjahr stellt Leiser in seiner Regiegruppe die Aufgabe, einen Film über den Wahlkampf zum Berliner Abgeordnetenhaus am 12. März 1967 zu drehen oder über die Dreharbeiten eines Kommilitonen. Es kommt Unmut auf. Einige Studenten finden die Zeit zu kurz, die Aufgabe zu schwierig. Zudem scheint Leiser in dieser Zeit vergleichsweise selten zur Verfügung zu stehen. Leiser notiert in einem internen Vermerk vom 31. Januar 1967: „Bei den Gesprächen, die ich während meiner Sprechstunde mit den Studierenden hatte, ist der Wunsch geäußert worden, dass man mehr von der Direktion sähe, d.h. dass z.B. die Direktoren manchmal Diskussionen über ein von ihnen gewähltes Thema mit den Studierenden an einem freien Nachmittag, z.B. während der theoretischen Periode leiten würden.“20

Auch in Leisers Memoiren gibt es immer wieder Hinweise auf gut gemeinte Ratschläge an die Studenten, die diese aber ab einem bestimmten Zeitpunkt als herablassend und besserwisserisch empfunden hatten.21 Letztendlich entstehen die 16mm-Kurzdokumentarfilme DER WAHLHELFER (1967, Regie: Harun Farocki), DER KANDIDAT (1967, Regie: Thomas Hartwig) und FAROCKI DREHT (1967, Regie: Irena Vrkljan). Hartwig porträtiert noch völlig ohne politischen Hintergedanken den jungen CDU-Kandidaten und bekennenden Antikommunisten Jürgen Wohlrabe, der in den folgenden Jahren als vehementer Gegner der Studentenbewegung auftreten wird und den Rudi Dutschke im Februar 1968 vor dem Berliner Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Vorfälle während des Schah-Besuchs 1967 einen „exemplarischen Faschisten“ nennt.22

Diese drei Filme werden am 29. April 1967 von den Dozenten und der Direktion zusammen mit den anderen, auch schon im Herbst in der Gruppe Leiser entstandenen Filmen gesichtet. HAUS DER ENDLÖSUNG (16mm, Regie: Thomas Mitscherlich), WIDMUNG FÜR EIN HAUS (16mm, Regie: Irena Vrkljan) – von Leiser sehr gelobt –, JEDER EIN BERLINER KINDL (16mm, Regie: Harun Farocki), NACHTDIENST (8mm, Regie: Thomas Hartwig), WERNER und NOUNOU (beide 16mm, Regie: Frank Grützbach).23 Es geht darum zu entscheiden, wer das laut Ausbildungsvertrag vorgesehene Probejahr bestanden hat und als voller Student in das zweite Studienjahr aufgenommen wird und wer die dffb verlassen muss.

Gegen dieses Prüfungsverfahren, von den Studenten auf den Begriff des „Eliminierungsverfahrens“ gebracht, hatten sich diese von Anfang an gewehrt. Am 12. April 1967 fordern sie in einer Pressemitteilung, die möglicherweise nicht veröffentlicht wird, der Direktion jedoch auf jeden Fall vorliegt: „Am Ende des 1. Studienjahres wird die DFFB acht Monate bestehen. Angesichts dieser Tatsache sehen die Studenten keine vernünftigen Kriterien, nach denen schon einzelne eliminiert werden könnten. Die Deutsche Film- und Fernsehakademie braucht ein zweites Probejahr, für sich und die Studenten.“24

Aus der Gruppe Leiser wird einzig Harun Farocki nicht für das zweite Studienjahr zugelassen, aus anderen Regiegruppen sind es Gerhard Delp, Wolf Gremm, Ulrich Knaudt, Hans-Rüdiger Minow, Wolfgang Sippel und Günter Peter Straschek.

Berlin, 5. Mai 1967 – Konflikt

Am 5. Mai 1967 ergeht eine „Presseerklärung der Studenten der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin“. Das Presseschreiben, das auch als Aushang vorliegt, beginnt mit den Worten: „Unsere Bemühungen um Verständigung sind gescheitert. Eine Zusammenarbeit mit der künstlerischen Leitung der Akademie ist nach den letzten Ereignissen nicht mehr möglich“, und endet mit den Forderungen: „Annullierung der Prüfungsergebnisse, Rücktritt von Herrn Erwin Leiser, Personelle Veränderungen im Lehrkörper der Akademie aufgrund der eingereichten Reformvorschläge.“ Es folgt unter dem Titel „Materialien zur Akademie-Diskussion“ eine viele Seiten lange Auflistung von Ereignissen, Handlungen und Zitaten, die vor allem Leiser, aber auch Lehrenden zur Last gelegt werden.25

Was Leiser vermeiden wollte, ist eingetreten: In der dffb kann nicht mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit gearbeitet und gelernt werden. Im „Spiegel“ erscheint am 15. Mai 1967 ein Artikel, der in Abwandlung eines „Akademie-Bonmots“ die doppeldeutige Überschrift „Leiser treten“ trägt.26 Auch andere Zeitungen berichten.

Für den 17. Mai 1967 wird eine Sitzung mit Direktion, Dozenten und einer Abordnung von Studenten einberufen. Nach einer hitzigen Diskussion nähern sich beide Seiten an, die Direktion deutet an, dass es eine Vertagung der Abschlussbeurteilungen um ein weiteres Jahr geben könnte, die Studenten deuten an, sie würden die (aussichtslose) Forderung nach dem Rücktritt Leisers noch einmal überdenken.27 Senatsdirektor Harald Ingensand – der Vorsitzende des mit Vertretern der beiden Gesellschafter besetzten Kuratoriums als dem höchsten Beschlussorgan und Aufsichtsgremium – klingt in einer zwei Tage später stattfindenden Sitzung um einiges schärfer. Er spricht beiden Direktoren sein vollstes Vertrauen aus, verweist in Bezug auf das geforderte Mitspracherecht auf das noch zu erarbeitende Statut der Akademie und schließt in Richtung der Studenten mit dem Satz: „Ihr Verhalten hat Konsequenzen.“28 Am 25. Mai 1967 erscheint eine daran anschließende, vergleichsweise diplomatisch klingende Pressemitteilung.29 Diese Widerstände und Proteste sind vor allem durch die Anfangsschwierigkeiten der dffb motiviert. Mit der Erschießung Benno Ohnesorgs durch einen Polizisten im Verlauf einer Anti-Schah-Demonstration am 2. Juni 1967 verändert und radikalisiert sich die Haltung vieler dffb-Studenten, wie dies für die Studentenbewegung insgesamt gilt.

  • Presseerklärung der dffb-Studenten vom 05.05.1967

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv | Signatur: N[VAR]_1966-1968_dffb_002

    Presseerklärung der dffb-Studenten vom 05.05.1967
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Im September 1967 beginnt der zweite Jahrgang. Die im dffb-Jargon „Elims“ genannten Studenten werden für ein zusätzliches Probejahr zugelassen, müssen sich aber mit einem weiteren Film und einer Wiederaufnahmeprüfung zum Ende des zweiten Studienjahres beweisen, um ihr Studium bei Bestehen fortsetzen zu dürfen. Dieses Prüfungsverfahren am Ende des ersten Studienjahres wird schließlich abgeschafft.

Es bildet sich eine Art „kämpfendes Kollektiv“30 in der Regiegruppe des Dozenten Otto F. Gmelin, der selbstorganisierten Gruppe 3 (bestehend aus: Hartmut Bitomsky, Harun Farocki, Thomas Hartwig, Ulrich Knaudt, Jean-François Le Moign, Holger Meins, Helke Sander, Günter Peter Straschek und Christian Ziewer). Die Idee dahinter ist einerseits, die zur Verfügung stehenden Gelder zusammenzulegen und die Filme noch stärker als Gruppenarbeit aufzufassen, und andererseits nimmt das Filmen von Demonstrationen, Kundgebungen und weiteren Ereignissen der Studentenbewegung einen immer größeren Raum ein.

Diese Aufnahmen werden in verschiedene Filme Eingang finden – in Absprache mit der Direktion. Im Protokoll eines Gesprächs vom 20. Oktober 1967 findet sich die unbürokratische Einverständniserklärung Leisers, dass „Dokumentaraufnahmen als Teil der Gruppenarbeit, die aus aktuellen Gründen sofort gedreht werden“ müssen, von der Vietnam-Demonstration am 21. Oktober 1967 an den Drehorten „SDS-Zentrum, Kurfürstendamm, FU Audi-Max, Club Ca-Ira, Olivaer Platz, Ku-damm, Wittenbergplatz“ gestattet werden. Darüber hinaus gibt es folgende Absprache mit Leiser: „Es wurde ausdrücklich festgestellt, daß die Gruppe III zur Durchführung ihrer Filmvorhaben bei aktuellen Anlässen zusätzlich zu der Ihnen zustehenden einen Kamera auch noch weitere Kameras erhalten sollen, sofern diese im Gerätelager der DFFB vorrätig sind.“31

  • Vermerk von Erwin Leiser vom 25.01.1968 zum Dreh von BRECHT DIE MACHT DER MANIPULATEURE

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv | Signatur: N24344_dffb_001

    Vermerk von Erwin Leiser vom 25.01.1968 zum Dreh von BRECHT DIE MACHT DER MANIPULATEURE
  • Vermerk von Erwin Leiser vom 25.01.1968 zum Dreh von FARBTEST. DIE ROTE FAHNE

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv | Signatur: N24344_dffb_002

    Vermerk von Erwin Leiser vom 25.01.1968 zum Dreh von FARBTEST. DIE ROTE FAHNE
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Die Bereitschaft, die Studenten in ihrer politisch-dokumentarischen Arbeit zu unterstützen, ist also eindeutig vorhanden. Allerdings gibt es Grenzen, die aber oftmals erst im Nachhinein deutlich werden. In einem internen Vermerk von Leiser vom 25. Januar 1968 zu der Protestaktion gegen den Verleger Axel Springer auf dem Berliner Presseball, die Eingang in Helke Sanders Gruppe-3-Film BRECHT DIE MACHT DER MANIPULATEURE (1968) findet, ist zu lesen: „Auch in diesem Fall wird den drei Beteiligten [Helke Sander, Skip Norman, Harun Farocki] mit aller Schärfe von der Direktion klargemacht werden, dass es nicht angeht, im Namen der Akademie Drehgenehmigungen zu verlangen und diese für Zwecke zu missbrauchen, die der Akademie schaden.“32 Am selben Tag schreibt Leiser auch einen ähnlich gelagerten Vermerk zu Gerd Conradts Film FARBTEST. DIE ROTE FAHNE (1968).33

Berlin, 29. April 1968 – Der Akademische Rat

Ende Januar 1968 kommt es bei Dreharbeiten in den Klöckner-Werken zu Günter Peter Strascheks Film EIN WESTERN FÜR DEN SDS zu einer Konfrontation wegen der Verteilung von Flugblättern zur Anerkennung der DDR. Der Streit mit der dffb-Direktion spitzt sich zu, und Straschek erhält Hausverbot. Es wird aber offenbar nicht besonders streng eingehalten, wie man auch in Ulrich Knaudts Film UNSERE STEINE aus dem selben Jahr sehen kann, in dem Rathsack Straschek im Vorbeigehen daran erinnert, dass er eigentlich Hausverbot habe – mehr aber nicht. Ende Februar verschwindet dann auch noch die Arbeitskopie des Films aus dem Schneideraum. In einem Schreiben vom 29. März 1968, das Holger Meins im Auftrag des Studentenrats verfasst, erinnert er Erwin Leiser an seine Zusage in der Vollversammlung vom 6. März, Straschek den Verlust der Arbeitskopie schriftlich zu bestätigen und das Material bis zum 11. März erneut zu kopieren. Diese habe er bisher nicht eingehalten. Die Direktion antwortet, da Straschek über den Rechtsanwalt Horst Mahler rechtliche Schritte eingeleitet habe, werde das Hausverbot fortan streng eingehalten – an eine erneute Kopierung sei somit nicht mehr zu denken.34

Am selben Tag, an dem Holger Meins an die Direktion schreibt, bespricht die Dozentenkonferenz die Bildung des Akademischen Rats, die Ulrich Gregor angeregt hatte und die bei einem privaten Treffen im Haus von Helene Schwarz diskutiert worden war:35„Die Direktoren begrüßen den Gedanken einer Bildung eines akademischen Rats, führte Herr Leiser aus. Es soll damit ein Gremium geschaffen werden, in dem die Direktion, die Dozenten und die Studierenden zusammenarbeiten.“36 Der drittelparitätisch besetzte Akademische Rat hat aufgrund der Rechtskonstruktion des Gesellschaftervertrags zwar kein Beschlussrecht, wird aber in den folgenden Jahren und mit der Ausarbeitung des Akademiestatuts zur wichtigsten Entscheidungsinstanz. Die erste Sitzung wird von Leiser am 29. April 1968 eröffnet.37

Berlin, 30. Mai 1968 – Die „Dsiga-Wertow-Akademie“

Am 30. Mai 1968 verabschiedet der Deutsche Bundestag Notstandsgesetze, die für den Verteidigungsfall und schwerwiegende Krisensituationen eine Einschränkung der Grundrechte vorsehen. In einer Protestaktion besetzen die dffb-Studenten ihre Akademie, hissen eine rote Fahne – beziehungsweise entfernen den schwarzen und goldenen Streifen einer Deutschlandflagge – und benennen die dffb in „Dsiga-Wertow-Akademie“ um – eine Namensgebung, mit der Erwin Leiser durchaus sympathisiert, denn auch er schätzt und „bewundert“ den „großen sowjetischen Dokumentarfilmregisseur.“38 Weniger begeistert ist Leiser allerdings von den diversen Parolen, die man an die Wände der dffb-Räume geschrieben hatte.

Der Notstandsstreik dauert vom 27. bis 29. Mai 1968, das vermittelnde Gespräch mit den Studenten sucht nach erhaltener Aktenlage aber vor allem Heinz Rathsack. In den Akten findet sich auch ein studentisches Flugblatt, datiert auf den 30. Mai 1968. Es beginnt mit folgenden Worten: „Mit sofortiger Wirkung habe ich meinen Posten als künstlerischer Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie GmbH niedergelegt. Erwin Leiser, Bln. 30.5.1968“. Die letzten Zeilen lauten: „Ich muss den Studierenden danken, dass ich trotzdem so viel an ihren Veranstaltungen teilnehmen konnte und ich sage es hier ganz offen: Zugern wäre ich noch einmal Student um weiterhin als Widerstandskämpfer arbeiten zu können.“39 In seinen Memoiren erinnert Erwin Leiser sich, dass dieses Flugblatt während der Berlinale 1968 verteilt wurde, als der Konflikt zwischen Direktion und Studenten in die nächste Runde ging. Leiser war nach eigenen Angaben in den Urlaub gefahren, prompt fanden die Vertreter der Presse ein Exemplar des Flugblatts in ihren Fächern vor.40

  • Fingiertes Flugblatt der dffb-Studenten mit Leisers Rücktrittserklärung, datiert auf den 30.05.1968

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv | Signatur: Studenten 1/2, N[VAR]_1966-1968_dffb

    Fingiertes Flugblatt der dffb-Studenten mit Leisers Rücktrittserklärung, datiert auf den 30.05.1968
  • Framescan aus WOCHENSCHAU II (DE 1969, Regie: Wochenschau-Gruppe)

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv

    Framescan aus WOCHENSCHAU II (DE 1969, Regie: Wochenschau-Gruppe)
  • Studenten bei der Belagerung der dffb

    Im Mai 1968 besetzen Studenten die dffb und nennen sie in „Dziga-Wertow-Akademie” um. An der 1-Zoll-Videoanlage waren laut Gerd Conradt 3 Kameras angeschlossen, mit denen die Studenten die Eingänge der besetzten Akademie überwachen konnten. Vorne links sitzend Wolf Gremm, Eike Gallwitz, Reza Dabui, Michael Geissler, Daniel Schmid, Gerd Conradt, dahinter verdeckt Wolgang Petersen, vorn hockend Harun Farocki und Holger Meins, dahinter sitzend Ulrich Knaudt, Christian Ziewer, stehend Jean-François Le Moign, Max Willutzki, Johannes Beringer.

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv | © Utz Kempe | Signatur: N4476_dffb_Fo_117

    Studenten bei der Belagerung der dffb
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Zuvor hatte es einen Konflikt um die Forderung der Studenten gegeben, eine Auswahl ihrer Filme auf der Berlinale erstmals der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen. Nachdem diese Frage geklärt war, ging es darum, wer diese Auswahl treffen soll und wie sie zustande kommt. Der Streit wurde auf öffentlichen Veranstaltungen ausgetragen und in der Berlinale-Berichterstattung der Zeitschrift „Film dokumentiert. Auf eine Erklärung der Studentenschaft mit Forderungen41 antwortet Leiser kurz darauf mit „Zehn Punkten über die Film- und Fernsehakademie“ und dem Vorwurf: „Statt die von der Direktion gewährte erhebliche Freiheit produktiv zu nutzen, konzentriert man sich darauf zu untersuchen, wo diese Freiheit ihre Grenzen hat.“42 Man einigt sich schließlich darauf, dass der Akademische Rat die Filmauswahl trifft. Der Filmjournalist Wilhelm Roth, der von der Auswahl durchaus angetan ist, charakterisiert die Haltung der beiden Direktoren mit Blick auf die oben geschilderten Konflikte: Leiser wirke autoritär, Rathsack gesprächsbereit aber schwächer.43

Berlin, 25. November 1968 – Eskalation

Am 25. November 1968 eskaliert der schwelende Konflikt zwischen Direktion und Studentenschaft. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung zwischen dem Studenten Gerd Conradt und Produktionsleiter Felix Hock, woraufhin Conradt ein beleidigendes Flugblatt verfasst hatte. Am 25. November 1968 kommt es zu einem „Go-in“ in Rathsacks Büro, tags darauf noch einmal. Für die Direktion ist das Maß voll, 18 beteiligte Studenten erhalten ein am 27. November 1968 ausgestelltes Kündigungsschreiben (vgl. den Beitrag über Heinz Rathsack).

Am 13. Dezember 1968 schildert Heinz Rathsack die Vorkommnisse auf einer Dozentensitzung, Erwin Leiser bestätigt sie als Zeuge und ergänzt: „Die Studenten hätten das Ausbildungsangebot abgelehnt. Es sei aber notwendig, ein pluralistisches Konzept vorzulegen, das allen Studierenden die Möglichkeit gibt sich zu entwickeln. Er führte weiter aus, dass nicht mit den Geldern des Senats die Akademie umfunktioniert werden könne in eine Aussenstelle der APO. [...] Herr Leiser erläuterte dann die Vorgänge um den Straschek Film. Zu diesen Terrormethoden geselle sich nun auch noch die Verleumdung.“44 Günter Peter Strascheks verschwundener Film EIN WESTERN FÜR DEN SDS war nämlich in einem Schrank in einem der Direktorenzimmer gefunden oder von Studenten dort platziert worden – hier widersprechen sich die Aussagen von Studenten und Direktion. Leider enthält das Protokoll die „Vorgänge um den Straschek Film“ nicht als Schilderung, sondern wird nur mit diesen knappen Worten erwähnt, Leisers Erregung wird aber mehr als deutlich.

Möglicherweise entscheidet sich in dieser Sitzung für einen Teil der Dozentenschaft, Leiser am selben Tag in einem Schreiben das Vertrauen zu entziehen: „Wir, die unterzeichneten Dozenten sind der Meinung, dass die Relegierung von 18 Studenten ein endgültiges Faktum in der Entwicklung der Akademie darstellt. Es ist aber unsere Meinung, dass die unglückliche Entwicklung der Akademie von Anfang an nicht die einseitige Schuld der betroffenen Studenten ist. Wir sind weiterhin der Meinung, dass ein Grossteil der Schuld in diesem Falle auf den künstlerischen Direktor fällt. Wir, die Unterzeichneten sprechen hiermit Herrn Erwin Leiser unser Misstrauen aus. Wir sprechen Herrn Dr. Rathsack unser Vertrauen aus.“45 Darunter finden sich mit Unterschrift die Namen Michael Ballhaus, Wilhelm Bittorf, Klaus Wildenhahn, Ulrich Gregor, Hans Stempel, Gerd von Bonin und Hermann Haller; Manfred Delling und Jan Thilo Haux schließen sich am 16. Dezember an.46

Die Studenten der Gruppe Wochenschau um Dozent Klaus Wildenhahn versuchen die Zeit nach der Relegation zu dokumentieren. Daraus wird zunächst der Film WOCHENSCHAU I: REQUIEM FÜR EINE FIRMA (1969). Zu Beginn zeigt der Film Leiser an seinem Schreibtisch. Er unterschreibt eine Vielzahl von Dokumenten. Am Ende steht ein Interview der Studenten mit Leiser, man spürt deutlich seine Verunsicherung, er flüchtet sich zunehmend in Phrasen.

Ab dem 31. Januar 1969 nimmt Leiser nicht mehr an den Sitzungen des Akademischen Rates teil, im Sitzungsprotokoll vom 18. Februar 1969 findet sich die Formulierung, „daß das Kuratorium als Vertragspartner von Herrn Leiser seinerseits eine Erklärung an die Presse geben möchte“,47 die darauf hindeutet, dass Leiser nicht mehr lange künstlerischer Direktor sein wird. Am 28. März 1969 geht dann ein entsprechendes Schreiben an die Presse: Die Ära Leiser endet zum 1. April 1969, der Vertrag wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst, wie Leiser in einer Stellungnahme ausführt.48 Die Studenten der Gruppe Wochenschau fassen die Konsolidierungsphase des Jahres 1969 und den letztlich gefundenen Kompromiss im selben Jahr im Kommentar der Wochenschau II so zusammenfassen: „Auf der Strecke blieben Erwin Leiser [...] und etwas von der überflüssigen Macht des Kuratoriums.“ Die Stelle des künstlerischen Direktors wird nicht wieder besetzt.

  • Presseerklärung des Akademischen Rates der dffb vom 28. März 1969

    Quelle: Deutsche Kinemathek | dffb-Archiv | Signatur: N4476_Ereignisse_dffb_001

    Presseerklärung des Akademischen Rates der dffb vom 28. März 1969
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Zürich, 1. April 1969 – Freiheit

Erwin Leiser ist nicht länger künstlerischer Leiter der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Er hat seine Freiheit als Filmemacher zurückgewonnen, nach der er sich – wie man es seinen Memoiren an der einen oder anderen Stelle entnehmen kann – wohl gesehnt hat. Der TV-Dokumentarfilm Deutschland, erwache! (1968) sowie zwei kürzere Fernsehbeiträge zu Fritz Lang und Hans Richter aus demselben Jahr waren noch während seiner Zeit an der dffb entstanden. Bis zu seinem Tod stellt Leiser als Regisseur, Drehbuchautor und (Co-)Produzent eine Vielzahl weiterer Dokumentarfilme her, einige thematisieren den Nationalsozialismus und verarbeiten eigene Erfahrungen wie Die Feuerprobe – Novemberpogrom 1938 (1988) oder Pimpf war jeder (1993). Es finden sich aber auch viele Künstlerportraits unter den mehr als 40 Filmen Leisers.49

Leiser bleibt Berlin weiterhin verbunden, unter anderem als Mitglied der Akademie der Künste. 1992 wird ihm vom Senat der Titel Professor ehrenhalber verliehen; Rathsack hatte diese Ehrung schon 1987 erhalten. Unter dem Titel Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen veröffentlicht Leiser 1993 seine Memoiren. Die schwierige Zeit an der dffb ist – wie sollte man es bei seinem Menschenbild anders erwarten – in kein allzu hartes Licht getaucht, wenn man auch ein nicht überwundenes Erschrecken über so manche Haltung, Aussage und Handlung erkennen kann. „Und die Verherrlichung von Gewalt hat mir nicht gefallen, der Druck, den eine kleine Gruppe ausübte auf einzelne. Das ist ein tief undemokratisches Denken gewesen, das ich bei vielen Studenten gefunden habe, die waren dann allerdings wieder absolut in der deutschen Tradition“,50 äußert sich Leiser kurz vor seinem Tod 1996 in einem Gespräch mit Gerd Conradt, einem jener Studenten, die er im November 1968 relegiert hatte.

Zürich, 22. August 1996

„Weil der Aufklärer Erwin Leiser wußte, wie terroristisch Rigorismus enden kann, konnte er den fundamentalistischen Ansatz der jungen 68er nicht teilen, und sie mußten seine Nachdenklichkeit als Liberalität verachten“,51 fasst Peter W. Jansen in seinem Nachruf das Verhältnis zwischen Studenten und künstlerischem Direktor zusammen. Am 22. August 1996 war Erwin Leiser in Zürich verstorben. Leiser selbst zieht in seinen Memoiren das Fazit, „daß die Angriffe [...] nichts mit mir als Person zu tun hatten. Sie galten ganz einfach dem Direktor, den eine staatliche Instanz ernannt hatte, und man mißtraute diesem Staat.“52 Vor seinem Tod plante Leiser gemeinsam mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv eine große Retrospektive seines Werkes auf dem Dokumentarfilmfestival in Leipzig im Herbst 1996, die dann ohne ihn stattfinden muss und zu der eine umfassende Begleitpublikation erscheint.53 Darüber hinaus rang er mit den Redakteuren von Fernsehanstalten und Förderinstitutionen um die Finanzierung eines Dokumentarfilms über die Auschwitz-Prozesse der 1960er Jahre. Wenige Wochen vor seinem Tod war Leiser als Nachfolger von Peter Lilienthal Direktor der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste geworden. Der Akademiepräsident Walter Jens würdigte Leiser in „seiner ebenso sanften wie entschiedenen Humanität“ als einen seiner „Lehrmeister".54

Über den Autor

 

Frederik Lang

Studium an der Universität der Künste, Berlin. Kuratiert Filmreihen, schreibt und übersetzt.

  • Frederik Lang
1 Abbildungen
  • 1 Erwin Leiser in Alexander Schuller: Student mit Kamera. Die Berliner Filmakademie arbeitet in voller Besetzung. In: Abendzeitung (München). 23.12.1966.
  • 2 Peter W. Jansen: Ein Augenöffner. Der Dokumentarist Erwin Leiser ist 70 geworden. In: Der Tagesspiegel. 17.05.1993.
  • 3 o. V.: Erwin Leiser. In den sechziger Jahren wurde sein Name mit einem Schlag bekannt. In: Die Zeit. 30.08.1996.
  • 4 Tobias Ebbrecht-Hartmann: Chronist, Sammler, Erzähler. Erwin Leiser und seine Filme über Hans Richter und Roman Vishniac. In: Filmblatt. 54/2014 (Sommer). S. 46.
  • 5 Tobias Ebbrecht-Hartmann: Chronist, Sammler, Erzähler. Erwin Leiser und seine Filme über Hans Richter und Roman Vishniac. In: Filmblatt. 54/2014 (Sommer). S. 46.
  • 6 Enno Patalas: Mein Kampf. In: Filmkritik. 8/1960. S. 230.
  • 7 Sehr lesenswert: Tobias Ebbrecht-Hartmann: Dokumentarfilm als Gerichtsverfahren. Erwin Leisers Eichmann und das Dritte Reich (1961). In: Filmblatt. 51/2013 (Frühjahr). S. 47–57.
  • 8 Brigitte Desalm: Mahnende Bilder von den NS-Schrecken. Zum Tode des großen Dokumentarfilmers Erwin Leiser. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 24./25.08.1996.
  • 9 Erwin Leiser: Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen. Köln 1993. S. 212.
  • 10 Erwin Leiser zitiert nach: Gerd Conradt: Du König. Revolutionärer Film – ein Tisch. Ein Treffen mit Erwin Leiser. In: film + fernsehen. 1/1997. S. 16.
  • 11 Enno Patalas: Geld ist da – was nun? In: Filmkritik. 12/1964. S. 619.
  • 12 Erwin Leiser: Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen. Köln 1993. S. 211.
  • 13 Cornelia Jacobsen: Ein neues Modell. In: Die Zeit. 26.08.1966.
  • 14 Erwin Leiser. In: Deutsche Film und Fernseheakademie Berlin. Eröffnung des ersten Studienjahres am 17. September 1966. S. 9f.
  • 15 Günter Peter Straschek: Straschek 1963–74 Westberlin. In: Filmkritik. 8/1974, S. 357.
  • 16 Sitzungsprotokoll vom 02.12.1966. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Dozentensitzungen 1966–1967, N4476_Sitzungsprotokolle_Dozenten_dffb.
  • 17 Brief von Leiser vom 13.12.1966. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Unterricht Produktion (nicht inventarisiert).
  • 18 Neben den zitierten Texten vgl. auch: Volker Baer: Ein deutsches Bauhaus für den Film. In: Der Tagesspiegel. 18.12.1966. Anneliese de Haas: Weder Gagfabrik noch Elfenbeiturm. Die Berliner Film- und Fernsehakademie (II): Wie sieht die praktische Arbeit aus. In: Die Welt. 11.02.1967. Georg Herzberg: Jetzt kann man Filmregie und Kameraführung studieren. Betrachtungen zum Arbeitsalltag der Deutschen Film- und Fernsehakademie. In: film-echo Filmwoche. Nr. 101/102. 23.12.1966.
  • 19 Anneliese de Haas: Sie arbeiten, planen, hoffen auf Mäzene ... Der Berliner Film- und Fernseh-Akademie fehlt es noch an Vielem. In: Die Welt. 28.01.1967.
  • 20 Memo vom 31.01.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur: Studenten 2/2, N[VAR]_1966-1968_dffb.
  • 21 Erwin Leiser: Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen. Köln 1993. Auch enthalten in: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Studenten 2/2, N[VAR]_1966-1968_dffb.
  • 22 Hermann Schreiber: „Wer nicht spurt der wandert“. Spiegel-Reporter Hermann Schreiber über den CDU-Organisator Jürgen Wohlrabe. In: Der Spiegel. 47/1969. 17.11.1969. S. 36. Vgl. auch Joachim Scharloth: Von der Informalität zum „doing buddy”. „1968“ in der Sprachgeschichte des Deutschen. In: Heidrun Kämper/Joachim Scharloth/Martin Wengeler (Hg.): 1968. Eine sprachwissenschaftliche Zwischenbilanz. Berlin/Boston 2012. S. 36.
  • 23 Dokument vom 29.04.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Informationen 1966–1967, N[VAR]_1966-1967_dffb.
  • 24 Pressemitteilung der dffb-Studenten vom 12.04.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Studenten 2/2, N[VAR]_1966-1968_dffb.
  • 25 Presseerklärung der dffb-Studenten vom 05.05.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Studenten 2/2, N[VAR]_1966-1968_dffb.
  • 26 o. V.: Leiser treten. In: Der Spiegel. 21/1967. 15.05.1967. S. 154. Sachlicher berichtet: H.C.: Berliner Rebellen – Warum müde? Warum munter? In: Filmblätter. 20/1967. 19.05.1967.
  • 27 Dokument vom 17.05.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Informationen 1966–1967, N[VAR]_1966-1967_dffb.
  • 28 Dokument vom 19.05.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Informationen 1966–1967, N[VAR]_1966-1967_dffb.
  • 29 Presseerklärung vom 25.05.1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: N4476_Ereignisse_dffb 2/2.
  • 30 Harun Farocki zitiert in Tilman Baumgärtel: Vom Guerillakino zum Essayfilm. Harun Farocki Werkmonografie eines Autorenfilmers. Berlin 1998. S. 66.
  • 31 Protokoll vom 20. Oktober 1967. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Gruppe 3, N24344_dffb.
  • 32 Vermerk von Erwin Leiser vom 25.01.1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Gruppe 3, N24344_dffb.
  • 33 Vermerk von Erwin Leiser vom 25.01.1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Gruppe3, N24344_dffb.
  • 34 Antwortschreiben der dffb-Direktion an den Studentenrat. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Studenten 2/2, N[VAR]_1966-1968_dffb.
  • 35 Helene Schwarz: Ein reiches Leben. In: Reinhard Hauff (Hg.): Momente des Lernens. 30 Jahre Deutsche Film und Fernsehakademie Berlin. Berlin 1996. S. 144.
  • 36 Dokument zur Gründung eines Akademischen Rates vom 29. März 1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Dozentensitzungen 1967–1969, N4476_Sitzungsprotokolle_Dozenten_dffb.
  • 37 Protokoll der ersten Sitzung des Akademischen Rates vom 29. April 1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Akademischer Rat Protokolle 1968, N4476_AkaRat_dffb.
  • 38 Erwin Leiser: Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen. Köln 1993. S. 223.
  • 39 Fingiertes Flugblatt der dffb-Studenten. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Studenten 1/2, N[VAR]_1966-1968_dffb.
  • 40 Erwin Leiser: Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen. Köln 1993. S. 225. Dieser Vorfall wird auch erwähnt in: Helmut Kopetzky: Agit-Prop und Cine-Pop. Studenten der Film- und Fernsehakademie zeigen Kurzfilme. In: Der Abend. 02.07.1968.
  • 41 Erklärung der Studentenschaft. In: Chronik des Protestes. In: Film in Berlin. Nr. 3. 28.06.1968. In: Film. 8/1968. S. 50–51.
  • 42 Erwin Leiser: Zehn Punkte über die Film- und Fernsehakademie. In: Film in Berlin. Nr. 4. 02.07.1968. In: Film. 8/1968. S. 54.
  • 43 Wilhelm Roth: Mißtrauen bedroht Berliner Filmakademie. Der Streit der Direktoren und Studenten. Guter Eindruck der ersten Übungsfilme. In: Frankfurter Neue Presse. 05.07.1968.
  • 44 Protokoll der Dozentensitzung vom 13.12.1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Dozentensitzungen 1967–1969, N4476_Sitzungsprotokolle_Dozenten_dffb.
  • 45 Schreiben der Dozenten an Erwin Leiser vom 13.12.1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Dozentensitzungen 1967–1969, N4476_Sitzungsprotokolle_Dozenten_dffb.
  • 46 Schreiben von Manfred Delling und Jan Thilo Haux vom 16.12.1968. Quelle: Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Dozentensitzungen 1967–1969, N4476_Sitzungsprotokolle_Dozenten_dffb.
  • 47 Deutsche Kinemathek. dffb-Archiv. Signatur Mappe: Akademischer Rat Protokolle 1969, N 4476_AkaRat_dffb
  • 48 Erwin Leiser: Deutsche Film- und Fernsehakademie. Der Rücktritt von Erwin Leiser. In: Neue Zürcher Zeitung, 19.04.1969.
  • 49 Erwin Leiser: Auf der Suche nach Wirklichkeit. Meine Filme 1960–1996. Konstanz 1996.
  • 50 Erwin Leiser zitiert nach: Gerd Conradt: Du König. Revolutionärer Film – ein Tisch. Ein Treffen mit Erwin Leiser. In: film + fernsehen, 1/1997, S. 16.
  • 51 Peter W. Jansen: „Ich war sehr alt mit dreizehn“. Aufklärer und Bewahrer: Zum Tode des Filmdokumentaristen Erwin Leiser. In: Der Tagesspiegel. 24.08.1996.
  • 52 Erwin Leiser: Gott hat kein Kleingeld. Erinnerungen. Köln 1993. S. 211.
  • 53 Erwin Leiser: Auf der Suche nach Wirklichkeit. Meine Filme 1960–1996. Konstanz 1996.
  • 54 Zitiert nach Brigitte Desalm: Mahnende Bilder von den NS-Schrecken. Zum Tode des großen Dokumentarfilmers Erwin Leiser. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 24./25.08.1996.

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