DEUTSCHE KINEMATHEK MUSEUM FÜR FILM UND FERNSEHEN
Über das Projekt

Essay

Über das Projekt

Das Archiv der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) umfasst Filme, Fotos und zahlreiche andere Dokumente in Form von Produktionsunterlagen, Korrespondenzen und Ähnlichem. Das in der Deutschen Kinemathek befindliche Archiv deckt den Zeitraum zwischen 1966 und 2015 ab und wird kontinuierlich durch die dffb ergänzt und erweitert. Die Deutsche Kinemathek bewahrt die Bestände und stellt sie der Filmforschung zur Verfügung.

Ein Teil des Archivs konnte dank des durch EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) geförderten Projektes „dffb-Archiv online“ aufgearbeitet und im Rahmen dieser Webpublikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – es sind über 2.000 filmografische Einträge, knapp 1.000 Fotos sowie circa 400 Dokumente, die hier vorgestellt werden.

Die Filme sind zentraler Bestandteil sowohl der Arbeit an der Akademie als auch des übergebenen Archivs. Ein Teil dieser Filme – gegenwärtig sind es 75 – ist nun online zugänglich. In einigen Ausnahmen können lediglich Ausschnitte aus den jeweiligen Filmen gezeigt werden. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Filmrechte für den entsprechenden Film nicht ihrer Gänze zu klären waren. Die Anzahl der zugänglichen Filme soll fortlaufend erweitert werden.  

Neben den Filmen soll das Archiv ins Erzählen gebracht werden. Hierfür haben Autorinnen und Autoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl Filme als auch Archivdokumente gesichtet und in Texten erschlossen, bewertet und kontextualisiert. Nicht nur weitere Filme, sondern auch Texte – die Schlaglichter auf neue, ganz andere Themen werfen – sollen zukünftig auf dieser Website hinzukommen.

Wie kann ich einen Film bestellen?

Nicht alle Filme können online zur Verfügung gestellt werden. Das hat materialtechnische und/oder rechtliche Gründe. Möchten Sie einen Film aus dem dffb-Archiv sichten, der online nicht verfügbar ist, schicken Sie bitte eine Anfrage an: disposition[at]deutsche-kinemathek.de. Eine Sichtung ist dann in den Räumen der Kinemathek möglich, bei Vorhandensein von Verleihkopien sind auch Ausleihen für Vorführungen möglich.

Wie funktioniert die Suche?

Nach einem Klick in das Suchfeld (Symbol: Lupe) geben Sie einfach einen Suchbegriff ein. Ergänzend können Sie die Suche auf einen bestimmten Bereich einschränken. Die Kategorien hierzu sind: Personen, Filme, Fotos und Dokumente. Für den Fall, dass Sie keinen Suchbegriff eingeben, erhalten Sie durch einen Klick auf das Feld einer der genannten Kategorien eine Auflistung aller Einträge innerhalb dieser Kategorie.

Das Suchergebnis von Filmen kann weiter eingeschränkt werden, indem beispielsweise der „Filmtyp“ (bezogen auf die Ausbildung: Einführungsfilm, Abschlussfilm etc.), der Produktionszeitraum, die Filmgattung/das Filmgenre (Dokumentation, Spielfilm etc.) oder Schlagworte eingegeben werden.

Bitte beachten Sie, dass sich die Ergebnisse nur auf das dffb-Archiv beziehen. Sie finden daher keine aktuellen Bio-Filmografien der Regisseurinnen und Regisseure.

Kann ich das Material, das sich auf der Seite befindet, weiterverwenden?

Alle Dokumente, Texte, Fotos und Filme unterliegen zumindest dem Urheberrecht und können daher nicht ohne eine weitere Rechteklärung genutzt werden.
 

Wohin muss ich mich wenden, wenn ich Material sichten oder weiterverwenden möchte?

Für Anfragen bezüglich der Sichtung/Ausleihe von Materialien jeglicher Art, nutzen Sie bitte das Kontaktformular. Kontaktieren Sie die hierfür jeweils zuständige Abteilung: Filme kann das Filmarchiv zur Verfügung stellen (filmarchiv[at]deutsche-kinemathek.de). Dokumente und Fotos stellt das Archiv der werkbegleitenden Sammlungen bereit (sammlungen[at|deutsche-kinemathek.de).

Nach welchen Kriterien wurde das Archiv erschlossen?

Informationen zur inhaltlichen Erschließung des dffb-Archivs hat die Redaktion unter dem Punkt „Editorische Notizen“ zusammengefasst.
 

Wie kam es zum Projekt?

Zur Entstehungsgeschichte des Projektes erläutert Martin Koerber – Leiter der Abteilung Audiovisuelles Erbe der Deutschen Kinemathek:
Die dffb und die Deutsche Kinemathek sind seit den 1960er Jahren eng miteinander verbunden. Die beiden Institutionen wurden seit den 1960er Jahren von Dr. Heinz Rathsack, bis zu seinem Tod 1989, geleitet. Sie waren zusammen im Deutschlandhaus am Theodor-Heuss-Platz untergebracht. Die räumliche Nähe brachte synergetische Beziehungen hervor, die wesentlich das Konzept des „Filmhauses für Berlin“ bestimmt haben, das ab den 1980er Jahren geplant und mit der Eröffnung des Filmhauses am Potsdamer Platz im Jahr 2000 endlich Realität wurde. Filmausbildung und Beschäftigung mit Filmgeschichte sollten sich bedingen und durchdringen. Inzwischen gehören viele der in der Ausbildung entstandenen Filme selbst zur Filmgeschichte.

Seit jeher archiviert die Deutsche Kinemathek die in der dffb entstehenden Filme und kümmert sich, nach einer Phase der Erst- und Festivalauswertung in Eigenregie der dffb, um die Pflege des Bestandes und die nachhaltige Verbreitung der wichtigen Filme durch ihren Filmverleih. In den vergangenen Jahrzehnten haben beide Institutionen immer wieder Retrospektiven der dffb-Filme für Festivals und die internationale Kulturarbeit zusammengestellt. Bis heute schöpfen kommunale Kinos und andere Kulturinstitutionen aus dem Archiv. Die ersten Filme von Absolventen, die später international anerkannt wurden, wie Harun Farocki, Helke Sander, Helga Reidemeister, Wolfgang Petersen, Wolfgang Becker, Christian Petzold und Angela Schanelec, um hier nur einige wenige zu nennen, sind weiterhin gefragt. Gemeinsam mit den Filmen von heute weniger bekannten Regisseurinnen und Regisseuren bilden sie ein kulturelles Gedächtnis der Stadt Berlin und darüber hinaus der Bundesrepublik Deutschland. Dieses bündelt wie durch ein Brennglas die politischen und sozialen Auseinandersetzungen, die Genrebildungen und filmpolitischen Fraktionierungen sowie die immer wieder neu geführte Auseinandersetzung um die „richtigen“ Formen und Inhalte und macht diese sichtbar. Viele der Filme aus dem Archiv kommen in der aktuellen Ausbildung wieder auf die Leinwand und bilden den Hintergrund einer „dffb-Identität“, welche die Berliner Akademie von anderen Ausbildungsstätten für Filmberufe signifikant unterscheidet.

Seit 2008 wendet sich die Deutsche Kinemathek insbesondere diesem Archiv zu, um Lücken im Bestand zu schließen, die vorhandenen Materialien konservatorisch zu untersuchen und – wo notwendig – diese umzukopieren, zu digitalisieren oder auf andere Weise zu sichern. Von 2010 bis 2012 förderte die Deutsche Klassenlotterie ein Projekt der dffb, in dessen Verlauf die bis 1990 produzierten Filme geprüft und bearbeitet werden konnten, sowie das erhaltene Schriftgut anteilig aufgearbeitet und ins Archiv der Deutschen Kinemathek übernommen werden konnte. Daran anschließend konnte die Deutsche Kinemathek zwischen 2013 und 2015 im Rahmen des EFRE-geförderten Projektes „IT-gestützte Erschließung und Online-Darstellung des in der Deutschen Kinemathek bewahrten Film- und Schriftgutarchivs der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin“ die Materialien weiter aufarbeiten und eine erste Auswahl der Materialien treffen, die hier nun zu sehen sind. 

Das Projekt „dffb-Archiv online“ stellt seinerseits einen Anfang dar. Für die Zukunft haben sich die dffb und die Deutsche Kinemathek vorgenommen, die für dieses Archiv ausgearbeiteten Arbeitsabläufe, die entstandene Datenbank und die dazugehörigen Einrichtungen für die weitere Zusammenarbeit weiter fruchtbar zu machen. Uns schwebt vor, dass im zukünftig digitalen Arbeitsablauf – das heißt von der Produktion bis zur Archivierung – die Metadaten eines Filmes in nachvollziehbarer Weise mitgeführt werden, sodass die Archivierung Teil des Produktionsprozesses der Filme sowie darüberhinaus auch Ausbildungsziel an der dffb wird. Zugleich könnte die Plattform auch für die Präsentation aktueller dffb-Filme sowie für die Übergabe von Filmen und anderen Dateien an Festivals, Kinos und andere Nutzer weiterentwickelt werden. So würden sich auf Dauer Produktion und Archiv zumindest aus technischer Sicht vollständig durchdringen, Doppelarbeit bei der Beschreibung und Präsentation würde vermieden und die Besucher der Website würden nicht nur retrospektiv Einblick in die Geschichte der dffb erhalten, sondern auch das aktuelle Geschehen in der Akademie jederzeit mitverfolgen können.

Bis diese Zukunftsvisionen Realität werden, wird es noch einige Jahre dauern. Beginnen Sie also mit einem Blick in die Vergangenheit der Akademie und mischen Sie sich ein, wenn Sie etwas beizutragen haben. Wir freuen uns über Anmerkungen, Richtigstellungen und Ergänzungen – schreiben Sie uns!

Am besten an: filmarchiv[at]deutsche-kinemathek.de