oskar langenfeld. 12 mal
Inhalt
Holger Meins’ filmisches Portrait in zwölf Kapiteln über einen alten Mann namens Oskar Langenfeld.
Den Winter 1966 verbringt Oskar Langenfeld in einem Männerwohnheim in der Schlesischen Straße in Berlin-Kreuzberg. Der alte Mann hat Tuberkolose und kann sich nicht mehr gut artikulieren.
Meins beobachtet und folgt Langenfeld kommentarlos in seinem Tagesablauf und seinen Betätigungen: beim Wäschewaschen, Lumpensammeln, in Männergesellschaft im Heim, bei Freunden und Verwandten, allein im Zimmer rauchend oder lesend im Bett. Meist in Naheinstellungen sowie Groß- und Detailaufnahmen von Langenfelds Gesicht gedreht, bleibt die Aufmerksamkeit stets beim Protagonisten.
Im letzten Abschnitt wendet sich Meins an den Porträtierten aus dem Off mit der Anweisung an Langenfeld: „Sagen Sie mal: Mist!“.
Kontext
OSKAR LANGENFELD. 12 MAL (1966) ist Holger Meins erster Übungsfilm. Er entsteht im ersten Studienjahr an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) im Seminar des Kameradozenten Peter Lilienthal. Aus dem Protokoll in den Produktionsunterlagen geht hervor, dass Meins bereits im Vorfeld der Dreharbeiten einige Tage im Männerwohnheim lebte und für den Film insgesamt 600 Meter Film mit einer Arri M-Kamera drehte.
Der Film wurde vom 14. bis zum 19. November 1966 in verschiedenen Privatwohnungen und einem Wohnheim für Männer in Berlin-Kreuzberg gedreht. Da die Kamera nicht geräuschlos war, konnte Meins nicht mit der Original-Tonspur arbeiten. Die Idee, Oskar Langenfeld auf der Tonspur aus seinem Leben erzählen zu lassen, während im Bild das Gegenwärtige zu sehen ist, hat sich in der Endversion des Dokumentarfilms nicht verwirklichen lassen.
Oskar Langenfeld, der während des Drehs bereits schwer krank war, starb kurz nach Ablauf der Dreharbeiten.
Filmkopien
4434 VHS
SDK02182-A Originalbildnegativ 16mm
SDK02182-A Tonnegativ 16mm
SDK01569-V Positivkopie (kombiniert) 16mm
SDK05185-A Magnetband 16mm
SDK05185-A Magnetband 16mm
Credits
- Regie:
- Meins, Holger
- Kamera:
- Conradt, Gerd
- Ton:
- Kempe, Utz
- Produktionsleitung:
- Mex, Hilmar
- Mitarbeit:
- Höhne, Manuel
- Norman, Skip
Details
- Quelle:
- Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
- Produktionsfirma:
- Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH
- Schlagworte:
- Krankheit
- Kritik
- Alltag
- Kurzfilm
- Armut
- Obdachlosigkeit
- älterer Mann
- Kategorie:
- Dokumentarfilm,Kurzfilm
- Abteilung:
- Filmarchiv
- Archivnummer:
- SDK02182-A
- SDK01569-V
- SDK05185-A
- 4434
- 430090-D
- 434314-D
- Bildseitenverhältnis:
- 1:1,375
- Drehformat:
- Film 16mm
- Farbe:
- schwarz-weiß
Dreharbeiten & Auszeichnungen
- Dreharbeiten:
- BerlinBerlin14.11.1966 - 19.11.1966
- Drehorte:
- Schlesische Straße Männerwohnheim (14.11.1966 - 15.11.1966)
- Reichenberger Straße Gaststätte "Klein-Berlin", Reichenbergerstraße - Ecke Liegnitzer Straße (16.11.1966)
- Reichenberger Straße Privatwohnung (16.11.1966)
- Görlitzer Bahnhof (17.11.1966)
- Liegnitzer Straße Privatwohnung (18.11.1966)
- Berlin-Mariendorf Gartenlaube, Kolonie "Kleeblatt", Dahlienweg, Mariendorf (18.11.1966)
- Richardstraße Privatwohnung (19.11.1966)