Giefer, Thomas
Biografie
Thomas Giefer wird am 15. November 1944 auf der Insel Reichenau (Bodensee) geboren. Er ist einer der Söhne des Architekten Alois Giefer.
Nach einigen Semestern Literatur- und Publizistik-Studium in Frankfurt am Main und Berlin wird Giefer 1967 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) angenommen.
Seine ersten Filme entstehen jedoch bereits vor seinem Studium an der dffb: Mit einer Bolex-Kamera dokumentiert er die Sit-ins und Demonstrationen der beginnenden Studentenbewegung. Als es am 2. Juni 1967 beim Besuch des Schahs von Persien in Berlin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und zur Ermordung des Studenten Benno Ohnesorg kommt, montieren Giefer und sein Kommilitone Hans-Rüdiger Minow aus dem abgedrehten Filmmaterial den Film BERLIN — 2. JUNI ’67 (1967). Der Film wird auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm ausgezeichnet. Die Aufnahmen dienen darüber hinaus als Beweismittel bei dem vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Freien Universität Berlin (FU) einberufenen Untersuchungsausschuss. Giefers Film TERROR AUCH IM WESTEN (1968) setzt sich mit der extremen Polarisierung zwischen politisierten Studenten und der deutschen Bevölkerung auseinander.
Im November 1968 besetzt Giefer ― gemeinsam mit Holger Meins, Harun Farocki, Philip Sauber und vierzehn weiteren Kommilitonen ― das Büro des dffb-Direktors Heinz Rathsack. Daraufhin werden alle an der Besetzung beteiligten Studenten der Akademie verwiesen, auch Thomas Giefer. Zusammen mit den anderen Relegierten gründet er 1968 das ROSTA KINO in Berlin-Charlottenburg. Dieses fungiert nicht nur als Spielstätte des politischen und künstlerisch-avantgardistischen Kinos, sondern ist zugleich Produktions- und Verleihkooperative für Filme aus dem Umfeld der Außerparlamentarischen Opposition (APO) sowie der weltweiten Revolutionsbewegung.
Seit 1974 arbeitet Giefer als Autor, Regisseur, Kameramann und Cutter sowie als freier Produzent (Convoi Filmproduktion) für das öffentlich-rechtliche Fernsehen ― vornehmlich für die ARD, den WDR und ARTE. Seine Schwerpunkte sind sozialkritische Dokumentationen, Politik und Kultur sowie seit 1979 vermehrt Auslandsthemen, gelegentlich auch Magazinbeträge für „Monitor", „Weltspiegel", „Auslandsjournal" etc. Seit Anfang der 1990er Jahre kommen zeitgeschichtliche Dokumentationen hinzu, darunter mehrere preisgekrönte Beiträge für die ARD-Reihen „Politische Morde" und „Das Rote Quadrat". Viele der Filme entstehen in Zusammenarbeit mit Rena Giefer, aber auch mit zahlreichen anderen Autoren wie Hans-Christoph Buch, Karl Baumgartner, Yüksel Ugurlu, Jürgen Roth, Ahmad Taheri, Ulrich Tilgner und Konrad Ege.
Thomas Giefer lebt in Berlin und arbeitet als Dokumentarfilmer und Journalist.
Credits & Rollen
- Regie:
- Die sechziger Jahre
- Hatz im Schnee
- Terror auch im Westen
- Drehbuch (Credit):
- Terror auch im Westen
- Kamera:
- Terror auch im Westen
- Schnitt:
- Terror auch im Westen
- Dokumente:
- Produktionsanmeldung (Geräteanforderung), Seite 3
- Produktionsanmeldung (Kalkulation) TERROR AUCH IM WESTEN, Seite 4
- Produktionsanmeldung (Kalkulation) TERROR AUCH IM WESTEN, Seite 5
- Produktionsanmeldung (Materialanforderung), TERROR AUCH IM WESTEN, Seite 2
- Produktionsanmeldung, TERROR AUCH IM WESTEN, Seite 1
- Projektbeschreibung TERROR AUCH IM WESTEN
Beruf
- Journalist
- Regisseur
Tätigkeiten
- Studium:
- Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbHdffb-Jahrgang 1967