Die Wollands

Wolland hält sich jedoch zunächst aus der Situation heraus. Als der Abteilungsleiter von ihm den Namen des Anführers des Streiks verlangt, hält er dicht, und ein anderer wird an seiner Stelle befördert. Wolland erkennt den Sinn solidarischen Verhaltens und versucht daraufhin einen neuen Streik zu organisieren.

Das Drehbuch entwickelten Kratisch und Lüdcke nach Gesprächen mit Vertrauensleuten und Betriebsräten, die Teil einer innergewerkschaftlichen Opposition waren. Während AKKORD nur in der Fabrik spielte, sollten in der neuen Produktion Privat- und Arbeitsleben Eingang in den Film finden.

Gedreht wurde mit Schauspielern der Schaubühne am Halleschen Ufer, der Tribüne und des Reichskabaretts sowie mit Amateuren. Die beiden Filmemacher hoben hierbei besonders die politische Arbeit mit den Schauspielern hervor: „Jeder Mitwirkende muss wissen, welchem Inhalt mit all seinen Konsequenzen er seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt. Schauspieler dürfen nicht als Objekte benutzt werden. Die politische Diskussion mit ihnen zu führen, ist ein wichtiger Schritt von der Mitarbeit zur Zusammenarbeit.“ *

* Deutsche Film- und Fernsehakademie (dffb): Ingo Kratisch/Marianne Lüdcke. Die Wollands (1972). Filminformationsblatt Nr. 62. Dezember 1972.