DEUTSCHE KINEMATHEK MUSEUM FÜR FILM UND FERNSEHEN
Über das Projekt

Der einsame Wanderer

  • Bundesrepublik Deutschland (BRD) 1968
  • Psychodrama
  • Displaytitel: Der einsame Wanderer
  • Arbeitstitel: Domino

Regie

Sauber, Philip Werner

DarstellerIn / Rolle

Bustamante, CarlosEinsamer Wanderer
Edschmid, Delphine
Edschmid, Sebastian
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Der einsame Wanderer

  • Videostream
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    Mit einer Peitsche in der Hand betrachtet der Hausherr (Albrecht Jülch) nachdenklich einen Porzellanhund.

    Abgebildete Personen
    Jülch, Albrecht
    Quelle
    Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
    Schlagworte
    MannMan / TierAnimal / Eine PersonOne person
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    Der einsame Wanderer (Carlos Bustamante) betet vor einem Kruzifix.

    Abgebildete Personen
    Bustamante, Carlos
    Quelle
    Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
    Schlagworte
    GebetPrayer / MannMan / Kreuzcross / Eine PersonOne person
    FramescanFramescan
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    Die Hausherrin (Marina Gambaroff) baut eine Skyline aus Dominosteinen.

    Abgebildete Personen
    Gambaroff, Marina
    Quelle
    Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
    Schlagworte
    Frau / Eine PersonOne person / Spiel
    FramescanFramescan
  • Werkfotografie, Porträtfotografie

    Philip Werner Sauber schlägt die Klappe bei den Dreharbeiten zu DER EINSAME WANDERER.

    Abgebildete Personen
    Sauber, Philip Werner
    Schlagworte
    MannMan / Eine PersonOne person / Dreharbeiten
    Werkfotografie, Porträtfotografie

Inhalt

Ein einsamer Wanderer kommt zu einem herrschaftlichen Anwesen und fragt nach einer Unterkunft für die Nacht. Das gut situierte Paar nimmt ihn bei sich auf ― doch es bleibt nicht bei der einen Nacht. Der einsame Wanderer beobachtet die beiden zurückgezogen lebenden Menschen und verbringt abwechselnd Zeit mit ihnen.

Er begleitet den Hausherrn bei seinen Spaziergängen und sitzt neben ihm, als er auf der Terrasse der Villa gegen den Wind ansingt. Der Hausherr scheint langsam wahnsinnig zu werden. Mit einer Peitsche schlägt er auf einen Porzellanhund ein. Mit der Hausherrin spielt der einsame Wanderer Domino und legt ihr mit den Steinen ein Kreuz. Der einsame Wanderer spricht sein Gebet, zerstört den Stock eines Blinden im Wald. Als Fährmann ist er am Ende des Films ein Vorbote des Todes.

Kontext

DER EINSAME WANDERER (1968) ist ein Übungsfilm aus Saubers ersten Studienjahr an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Er ist eine Hommage an den dänischen Filmemacher Carl Theodor Dreyer (1889–1968).

Die Licht- und Bildgestaltung von Bernd Fiedler und Philip Sauber ist an Dreyers Hell-Dunkel-Ästhetik angelehnt.

Der Film erzählt weniger eine Geschichte, vielmehr besteht er aus Einzelsequenzen und deren unheimlicher Atmosphäre, die durch Elemente des Vampir- und Horrorgenres hervorgerufen wird. Saubers Kommilitone Carlos Bustamante spielt den einsamen Wanderer, dem er auch ein Teil seiner mexikanischen Identität überträgt.

Als Ort der Inszenierung wählte Sauber eine leer stehende Villa auf Schwanenwerder, einer Insel im Berliner Ortsteil Nikolassee. Während der Zeit des Nationalsozialismus hatten unter anderem Joseph Goebbels und Albert Sperr hier ihre Anwesen.

Ulrike Edschmid, die damalige Partnerin von Philip Sauber und selbst ehemalige dffb-Studentin, beschreibt in ihrem Buch „Das Verschwinden von Philip S." (Berlin 2013) ― über den Filmemacher und Menschen Philip Sauber ― das Außergewöhnliche des Films, der zu einer Zeit der kollektiven politischen Agitation an der dffb entstanden ist: „Den Studenten geht es um das, was sie mit Filmen erreichen können, erreichen wollen. Sie schreiben Flugblätter ― Filmemacher mit politischen Anspruch gegen unpolitische Ästheten und umgekehrt. Philip S. gehört zu der Gruppe der Formalisten und Leinwandpoeten. Auf einem Flugblatt fordern sie, die Akademie vor allem in ein Zentrum experimenteller filmischer Arbeit zu verwandeln, während die anderen, die Politischen, das Kameraauge dokumentarisch auf das richten wollen, was nicht stimmt. Die Welt von Philip S. aber ist eine gestaltete. Er hat gezeigt, wohin er mit seinem Film gehört. Er hat Menschen dargestellt, deren Vereinzelung, Einsamkeit und Verstrickung in undurchschaubare und bedrohliche Mächte metaphysischer Art ist und durch keine Revolution aufgehoben werden kann.“ *

* Ulrike Edschmid: „Das Verschwinden des Philip S." Berlin 2013.

Credits

Details

Quelle:
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Produktionsfirma:
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (dffb) (Berlin)
Genre:
Psychodrama
Schlagworte:
Kurzfilm
Einsamkeit
Kategorie:
Spielfilm,Kurzfilm
Abteilung:
Filmarchiv
Archivnummer:
SDK02214-A
SDK03414-V
5669
SDK09687-A
SDK00370-M
14167
SDK06019-V
434323-D
51650
Bildseitenverhältnis:
1:1,375
Drehformat:
Film 16mm
Farbe:
schwarz-weiß

Externe Quellen