Flöz Dickebank. Wir sind mittlerweile wachgeworden
Inhalt
Bekannt wird die Gelsenkirchener Zechensiedlung Flöz Dickebank in den 1970er Jahren durch den Widerstand der Bewohner gegen die geplante Kahlschlagsanierung. 1974 beschlossen die Gelsenkirchener Stadtverwaltung und die Eigentümerin der 1868 gegründeten Arbeitersiedlung (Rheinisch-Westfälische Wohnstätten AG) den Abriss von Flöz Dickebank.
Anstelle der bestehenden Kolonie aus Zwei- und Vierfamilienhäusern sollte eine Plattenbausiedlung entstehen. Zu dem Zeitpunkt lebten etwa 400 aktive und ehemalige Bergleute in der Siedlung.
Mit ihrem Film von 1974/1975 dokumentieren die Filmemacher Johannes Flütsch, Klaus Helle und Marlis Kallweit den sich formierenden Widerstand der Bewohner und zeigen zugleich die Produktionsbedingungen unter Tage und die Lebensbedingungen über Tage. Dabei lag es im Interesse der Filmemacher aufzuzeigen, dass obwohl die Unternehmer mit dem Bau von preiswerten Arbeiterwohnungen die Absicht hatten, die Arbeiter an den Betrieb zu binden und zu entpolitisieren, genau das Gegenteil eintrat. Flöz Dickebank gilt heute vielen als Paradebeispiel für die Entwicklung von Nachbarschaftshilfe und Solidarität, die sich im Widerstand der Siedlungsbewohner gegen die Kahlschlagsanierung manifestierte und schließlich in eine Bürgerinitiative mündete. Unterstützt wurde die Initiative von der damals entstehenden Hausbesetzerbewegung. Mit Interviews und Fotos dokumentieren die Filmemacher zugleich die historische Entwicklung der Arbeitersiedlung, die eng verbunden ist mit der industriellen Geschichte des Ruhrgebiets sowie deren Krisen und Arbeitskämpfen.
Filmkopien
SDK02454-A Bildnegativ 16mm
SDK02454-A Umkehroriginal 16mm
SDK05553-A Magnetband 16mm
SDK03662-V Positivkopie (kombiniert) 16mm
Positivkopie 16mm
Credits
- Regie:
- Flütsch, Johannes
- Helle, Klaus
- Kallweit, Marlis
- Kamera:
- Flütsch, Johannes
- Ton:
- Helle, Klaus
- Kallweit, Marlis
- Produktionsleitung:
- Müller, Hans Willy
- Mitarbeit:
- Schnurre, Helga
Details
- Quelle:
- Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
- Produktionsfirma:
- Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH
- Schlagworte:
- Arbeiter
- Widerstand
- ArbeitWork
- Protestprotest
- Arbeiterfilm
- Bauen
- Kategorie:
- Dokumentarfilm
- Archivnummer:
- SDK02454-A
- SDK05553-A
- SDK03662-V
- 434355-D
- Bildseitenverhältnis:
- 1:1,375
- Drehformat:
- Film 16mm
- Farbe:
- schwarz-weiß