Carlé, Thomas

Er arbeitet nebenbei als Redakteur und Fotograf. 1975 gründet er die Fotoagentur Moskito und ist ab 1977 als Bildreporter unter anderem für die Berliner Tagezeitung „taz" tätig. 1980 gestaltet er das Buch „Rock gegen Rechts" (Köln 1982) von Floh de Cologne.

1979 wird Thomas Carlé an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) aufgenommen, an der er bis 1984 studiert. Während des Studiums arbeitet er als Kameraassistent für das ZDF und den Hessischen Rundfunk (HR). 1981/82 dreht Carlé den Dokumentarfilm FESSELN SPÜRT, WER SICH BEWEGT. Dieser porträtiert das „Hüttendorf“ bei Frankfurt am Main, in dem sich eine Bürgerbewegung gegen den geplanten Bau der Startbahn West formiert hatte. Sein Abschlussfilm THE SOUD OF FREEDOM (1983) wird 1984 mehrfach ausgezeichnet ― unter anderem mit dem Preis der deutschen Filmkritik auf den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen sowie als bester Dokumentarfilm beim Filmfest München.

Nach dem Studium arbeitet Carlé als freier Filmemacher, Kameramann, Drehbuchautor und Cutter. 1985 gründet er seine eigene Filmproduktionsgesellschaft. Seit 1986 folgen zahlreiche Lehrtätigkeiten unter anderem an der dffb, der Eberhard Karls Universität in Tübingen, der Universität Paderborn, der Scuola di documentario televisione e nuovi media in Bozen (ZeLIG) sowie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach (HfG) und am Filmhaus Frankfurt. 1994 erhält Carlé den Adolf-Grimme-Preis für sein Mockumentary MÄNNER AUF RÄDERN (1992/93). Seit 2003 ist Carlé leitender Berater der Projektgruppe European Social Documentary (ESoDoc) und seit 2004 Professor im Fachbereich Media an der Hochschule Darmstadt.

Thomas Carlé lebt und arbeitet im Taunus.