Poyraz, Sema

1973 wird sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) angenommen. Ihr Abschlussfilm GÖLGE (1980) wird häufig als Beginn des deutsch-türkischen Kinos bezeichnet. In ihm beschreibt sie das Erwachsenwerden der jungen Schülerin Gölge, die Tochter türkischer Einwanderer ist. Die Regiearbeit ist die dritte Zusammenarbeit von Poyraz und dem griechischen Filmemacher Sofoklis Adamidis, der im gleichen Zeitraum an der dffb studiert.

Poyraz dreht verschiedene Kurz- und Langfilme wie beispielsweise den Spielfilm ODA (1993), der von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet wird. Daneben hat sie zahlreiche Auftritte als Schauspielerin in diversen deutschen Film- und Fernsehproduktionen, darunter in dem Spielfilm ICH CHEF, DU NIX (2007). Für ihre Rolle der Mutter in ÖZÜR DILERIM (2013) von Cemil Ağacıkoğlu wird sie 2013 beim 32. International Istanbul Film Festival mit der „Goldenen Tulpe" ausgezeichnet.

Seit 1980 ist sie als freie Autorin, Regisseurin und Schauspielerin tätig. Unter anderem spielt sie am Ballhaus Naunynstraße und dem Maxim Gorki Theater in Berlin. Am Gorki ist sie 2014 in einer Inszenierung von Rainer Werner Fassbinders „Angst essen Seele auf" unter der Regie von Hakan Savaş Mican zu sehen sowie 2015 in eine Inszenierung von Anton Tschechows „Onkel Wanja" unter der Regie von Nurkan Erpulat.

Sema Poyraz lebt und arbeitet in Berlin.