Flügge

Julia, die sich früher hinter langen Haaren und einer Brille versteckt hat, versucht jemand zu werden, der ihr selbst und vor allem auch anderen gefällt. Dafür hat sie sich ein Piercing stechen lassen, eine wirkliche Mutprobe bei den Vorstellungen ihrer Eltern. Steffi, Ojun und Jenny sind zuhause ausgezogen. Ojun war Schwimmerin im Leistungssport. Inzwischen schwänzt sie die Schule und verbringt ihre Nächte in Technodiscos. Jenny ist einiger Zeit ist sie mit Frank zusammen. Das ist für sie spannender als die Forderungen von Sozialarbeitern. Und Steffi ist weg von ihren Eltern, weil sie das Gefühl hatte, zu sehr für die Probleme ihrer Mutter zuständig zu sein.
Der Film skizziert seltener Auseinandersetzungen als vielmehr die Zwischenräume, Momente, in denen die Atmosphäre dieses Alters spürbar wird. Die Geschichten der Mädchen, die fragmentarisch bleiben, ihre Wünsche und Gedanken ergänzen sich. Ihre Strategien der Selbstbehauptung, aber auch der Verweigerung, Lüge, oder Übernahme von Vorgelebtem sind unterschiedlich. Dahinter schimmert jedoch die gemeinsame Sehnsucht nach einem eigenständigen Leben, das aufregend ist und Wünsche erfüllt. Das, was bisher war, ist zu klein geworden. Deshalb stehen Steffi, Marina, Julia, Jenny und Ojun ungeduldig vor dem Aufbruch oder haben schon erste Stürze hinter sich.