DEUTSCHE KINEMATHEK MUSEUM FÜR FILM UND FERNSEHEN
Über das Projekt

Editorische Notizen

Die Deutsche Kinemathek hat für die Online-Präsentation des Archivs der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) mehr als 2.000 Filmproduktionen wissenschaftlich erfasst. Eine erste Auswahl dieser Produktionen wird auf unserer Website ausführlicher vorgestellt: mit Inhaltsangaben, Cast & Credit-Angaben, Fotos und Kategorisierungen. Diese werden ebenso dokumentiert, wie die dazugehörigen Kontextinformationen (Biografien beteiligter Filmemacher und filmbegleitende Dokumente). 

Katalogisierung der Filme

In einer ersten Auswahl wurden 75 Filme umfassend katalogisiert. Dass bedeutet, es wurden Inhaltsangaben zu den Filmen sowie Biografien zu den beteiligten Filmemachern verfasst sowie Cast & Credit-Angaben zusammengestellt und verschlagwortet. Ergänzt wurden diese Angaben durch den digitalisierten Film selbst (oder zumindest durch Ausschnitte desselbigen) sowie eine Auswahl von digitalisierten Fotos und Produktionsunterlagen.

Weitere 500 Filme wurden etwas oberflächlicher erfasst: Für diese konnte lediglich eine erste kurze Synopse zum Film, die Cast & Credit-Angaben sowie einige Fotos zusammengestellt werden. Auch diese Filme wurden verschlagwortet.

Typologisierung der Werke
Die Werke der Filmstudenten wurden von der dffb typologisiert. Hierfür orientierte man sich am Aufbau des Filmstudiums. Die verschiedenen Filmtypen werden wie folgt eingeordnet und beschrieben:


Einführungskursfilm
„Der erste Film für jeden Studenten an der Akademie, zum Abschluss des ersten Jahres. Kurz (maximal 8 Minuten), drei Drehtage, wenig Etat – aber jeder Student, der an der Akademie Regie, Kamera oder Produktion studiert, dreht seinen Film; Thema, Genre und Herangehensweise sind nicht vorgegeben; gedreht wird in einer Gruppe von sechs Studenten/innen, rotierend, jeder Student, jede Studentin übernimmt abwechselnd die Aufgaben: Regie, Kamera, Licht, Ton.“ 


Grundkursfilm 
„Am Ende des zweiten Jahres, zum Abschluss des Grundstudium. Beteiligt sind alle Studenten/ innen des Jahrgangs entsprechend ihrer Studienrichtung […]. Die Filme werden in einer Zeitspanne von fünf Wochen gedreht, jedem Projekt stehen fünf Drehtage zur Verfügung. Sie sollen nicht länger als 15 Minuten werden.“


Individualfilm 
„Die Entwicklung der Projekte beginnt spätestens nach den Weihnachtsferien des dritten Studienjahres und sollte mit dem Ende des dritten Jahres abgeschlossen sein, so dass die Filme im vierten Studienjahr gedreht werden können […]. Die Filme sollen nicht länger als 30 Minuten werden. Koproduktionen sind ausgeschlossen. Der Individualfilm schließt die Studienzeit von vier Jahren ab.“ 


Abschlussfilm
„Die Entwicklung des Abschlussfilms beginnt noch im vierten Studienjahr und wird von der obligatorischen Teilnahme am AF-Colloquium* begleitet. Länge und Genre sind frei wählbar. [...] Grundsätzlich gilt, ein Abschlussfilm der dffb wird immer unter Beteiligung eines/einer Produktionsstudenten/in hergestellt und die Kameraarbeit übernimmt ein Student/eine Studentin des Kamerastudiengangs der Akademie.“

Quelle und weitere Informationen: http://www.dffb.de/html/de/studium/die_filme


Katalogisierung der Filmemacher
Die Filmemacher, die an der dffb studiert haben, wurden – soweit recherchierbar – mit ihrem Jahrgang (gemeint ist das erste Studienjahr) erfasst. Für 75 der Filmemacher wurden biografische Informationen recherchiert und in einer Biografie zusammengefasst. Diese wird durch ein aktuelles Porträtfoto oder alte Aufnahmen aus dffb-Zeit der Filmemacher ergänzt. Zu beachten ist, dass die zu einer Person aufgelisteten Filme keine Bio-Filmografie darstellen, sondern sich lediglich auf die im dffb-Archiv vorzufindende Materialien beziehen. 

Verschlagwortung
Für die Verschlagwortung der Filmwerke wurde ein umfangreicher Thesaurus herangezogen. Dieser, vor einigen Jahren von Jutta Lindenthal erarbeitete, Thesaurus wurde für das Projekt vom Redaktionsteam ergänzt und angepasst. 

Schriftdokumente 
Die Dokumente im dffb-Archiv sind Teil der Sammlungen der Deutschen Kinemathek. Für das Projekt wurden nicht nur Produktionsunterlagen, sondern auch zahlreiche andere Dokumente digitalisiert. Für die Veröffentlichung dieser Dokumente wurde die Erlaubnis der Rechteinhaber eingeholt, persönlichkeitsrelevante Informationen wurden geschwärzt. Die Autoren haben für ihre Essays nicht nur auf Dokumente aus dem dffb-Archiv zurückgegriffen, sondern Dokumente aus den unterschiedlichsten Quellen herangezogen, darunter verschiedene Privatarchive und Privatsammlungen.

Bilddokumente
Nicht nur Produktionsunterlagen, sondern auch zahlreiche Fotos wurden eigens für dieses Projekt digitalisiert. Auch für die Veröffentlichung der Fotos wurde die Erlaubnis der Rechteinhaber eingeholt. Da für viele der Filme bisher kein Bildmaterial vorlag, wurde in einem aufwändigen Verfahren ein Bild („frame“) aus dem Film digitalisiert. Anstelle des Begriffes „Filmstill“ haben wir den Begriff „Framescan“ verwendet. Er bezeichnet im engeren Sinne das digitale Objekt, welches nach der Digitalisierung eines einzelnen Frames von einem audiovisuellen Objekt entsteht. Im weiteren Sinne wird auch das Verfahren selbst so benannt. Dabei ist es unerheblich, ob analoge oder digitale Materialien als Vorlage genutzt werden oder, ob es sich um Film- oder Videovorlagen handelt. Mittels optisch-digitaler oder rein digitaler Verfahren wird die Kopie eines einzelnen Bildes angefertigt.

Filmografische Angaben

Film ist ein technisches Medium mit einer langen Geschichte und an seiner Herstellung sind in der Regel zahlreiche Personen beteiligt. Daraus resultiert, dass die formalen Angaben sehr umfangreich sein können, aber auch historisch Unterschiedliches identisch benannt wird. Leider gibt es noch keine befriedigenden Richtlinien oder Standards zur Filmdokumentation, weshalb wir hier einige Prinzipien erläutern.
Im Rahmen der Essays, der Inhaltsbeschreibungen und der Biografien werden lediglich die wichtigsten filmografischen Angaben angeführt. Diese setzen sich aus dem Titel, einer Jahresangabe und teilweises auch der Nennung des Produktionslandes zusammen.

Filmtitel
Es wird grundsätzlich der „Vorzugstitel“ angegeben, das heißt, er wird so angegeben, wie er im Filmvor- oder im Filmabspann erscheint. Recherchierte Arbeits- oder Alternativtitel aus Produktionsunterlagen werden auf den Filmdetailseiten angeführt.

Produktionszeitraum und Uraufführungsjahr
Bei den dffb-Produktionen bezieht sich die Jahresangabe in Klammern auf den Produktionszeitraum. Da die Filme oftmals nur im Rahmen der Seminare aufgeführt wurden, macht die Nennung des Uraufführungsjahres keinen Sinn bzw. ist der Uraufführungszeitpunkt nicht mehr rekonstruierbar. Bei allen anderen Filmproduktionen wird das Uraufführungsjahr angegeben.

Produktionsland 
Im Rahmen der Autorenbeiträgen und Biografien wird bei dffb-Produktionen auf die Angabe des Produktionslandes verzichtet, da diese – bis auf wenige Ausnahmen – alle von der dffb in Deutschland produziert wurden. Bei allen anderen Filmproduktionen wird die Angabe des Produktionslandes anhand der von der Europäischen Union festgelegten Länderkürzel (in Anlehnung an die ISO-Kodierliste 3166 / Alpha 2) vorgenommen.

Bildunterschriften 
Bei der Beschreibung der Fotos und Framescans wurde der Fokus auf die Identifizierung von Personen und die Beschreibung bzw. Kontextualisierung des Dargestellten gelegt. Die dargestellten Personen werden – von links beginnend – mit ihren Vor- und Nachnamen aufgeführt. Bei Framescans wird zuerst der Vorname, dann der Nachname und in Klammern der Rollenname genannt.

Quellen
Die recherchierten Personendaten stammen aus den unterschiedlichsten Quellen (Angaben der Filmemacher, dffb-Informationsblätter, Biografien, Anthologien, Datenbanken etc.). Soweit möglich, wurde zudem auf externe Quellen und Normdateien verlinkt. 

Styleguide 
Für die Verfassung der Biografien, Inhaltsangaben und Essays wurde von der Redaktion ein umfangreicher Styleguide erstellt. Abweichungen vom Styleguide:
Ursprüngliche Kursivsetzungen und der Einsatz von Sonderzeichen in den Biografien und Synopsen konnten im Rahmen der technischen Umsetzung leider nicht übernommen werden. Aus diesem Grund fallen Hervorhebungen (beispielsweise die Kursivsetzung von Buch- oder Ausstellungstiteln), die in den Autorenbeiträgen technisch umgesetzt werden konnten, in den Inhaltsangaben und Biografien leider weg.